Wir machen nichts gerne, was wir nicht können. Einen Motor auseinander zu bauen bereitet mir schweres Unbehagen. Ehrlicherweise der Reifenwechsel auch schon.
Genau so wenig sind wir unmotiviert, wenn wir keine Lust auf etwas haben. Mir zumindest kommt sofort die Steuererklärung in den Kopf.
Und wenn wir merken, dass das, was wir tun, für nichts gut ist, wird die Aufgabe zur Last. Ich weiß nicht, wieso ich jetzt an Müll rausbringen denken muss - obwohl man hier sogar einen gewissen Sinn ablesen könnte.
Ich habe einmal einer Kollegin gesagt, sie soll den Toner am Drucker austauschen. Sie quittierte das Ganze mit "Was? Warum?"
Ja, die Rückfragen haben mich irritiert, aber sie hatte ja Recht: Sie war weder Technikerin, noch hatte sie in dem Moment das Bedürfnis etwas zu drucken.
Und genau dort ticken wir: In der Mitte, des Schnittpunkts der Dinge, die wir gut können, den Dingen die wir gern tun, wenn nicht sogar lieben und den Dingen, die uns vermitteln, dass wir etwas "hinterlassen", Dinge tun, die für etwas größeres Ganzes gut sind. Dieser Schnittpunkt wird oft als Flow bezeichnet. Also dem Zustand, in dem wir vollkommen Eins mit einer Tätigkeit werden und sie uns von der Hand fließt.
Bevor ich nun mit der Esoterik-Keule komme, möchte ich Sie einladen, Ihre Aufgaben, die Sie selbst übernehmen oder auch als Führungskraft (jeglicher Art!) verteilen zu prüfen.
Können Sie die Dinge, die Sie tun sollen? Fühlen Sie sich mit der Aufgabe überfordert oder noch schlimmer gelangweilt?
Wollen Sie die Dinge, die Sie tun sollen gerne tun? Oder lösen die Aufgaben Widerwillen aus?
Sehen Sie den Sinn und Zweck der Erledigung der Aufgabe? Oder fühlt es sich nach lästiger Pflicht an?
Vermutlich werden Sie jetzt sagen "Hab ich gemacht und nun? Ich kann mir ja meine Aufgaben nicht frei aussuchen - das Leben ist ja kein Wunschkonzert!" Okay, Sie haben irgendwie Recht - Das stimmt.
Aber viel wichtiger ist dann die Frage: Was müsste sich ändern, damit die Aufgabe Ihren Fähigkeiten, Ihren Leidenschaften oder Ihrem Streben nach einem sinnvollen Ergebnis entspricht?
In vielen, vielen Coachings, Interviews und Gruppenentwicklungen habe ich immer wieder gemerkt, dass die Antwort nicht in der Sache liegt, sondern der Art und Weise, wie Sie eine Aufgabe übertragen bekommen. Es ist in den meisten Fällen* keine Tatsache, die sich ändern müsste, sondern die Botschaft mit der sie übertragen wird oder was mit ihr verbunden ist.
Lassen Sie uns daher einmal die Perspektive wechseln in die Rolle einer Ihrer Mitarbeiter*innen - wie können wir diese Ebenen berücksichtigen?
Und genau diese Betrachtung dieser 3 Säulen funktioniert nicht nur bei Ihren Mitarbeiter*innen, sondern genauso gut bei Ihnen!
Musik lebt von der Melodie und oftmals weniger vom Text - ich wünsche Ihnen ein harmonisches Konzert und bitte: seien Sie gut zu sich, Sie haben es verdient!
Herzlichst,
* Qualitative Aussagen sind hier eigene Erfahrungen, über die es keine wissenschaftlichen Analysen gibt.
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